Wer ein krankes Herz hat, sollte sich bei Minusgraden draußen nicht zu sehr anstrengen und so einem Herzinfarkt vorbeugen.
Kälte verengt die Gefäße. Das belastet das Herz gleich doppelt: Zum einen gelangt so weniger Blut, also auch weniger Sauerstoff, zum Herzmuskel. Zum anderen muss das Herz nun gegen einen höheren Blutdruck anpumpen. Deshalb warnt die Deutsche Herzstiftung vor zu großer körperlicher Anstrengung bei Minusgraden.
Selbst gesunde Menschen sollten demnach auf Warnzeichen wie Atemnot, Enge, Brennen oder plötzliche starke Schmerzen in der Brust achten. Sie können Vorboten einer Angina pectoris, also einer schmerzende Brustenge, oder eines Herzinfarktes sein. Statt die Symptome zu verharmlosen und abzuwarten, sollten Betroffene umgehend zum Arzt gehen und ihr Herz untersuchen lassen.
Patientinnen und Patienten mit vorgeschädigtem Herzen müssen bei starker Kälte besonders vorsichtig sein:
– Morgens immer erst die verschriebenen Medikamente einnehmen, erst dann rausgehen, auch wenn es nur der kurze Weg zum Bäcker ist.
– Spaziergänge und Walking müssen nicht schaden, dabei aber immer langsam starten und sich nicht überfordern.
– Hohe körperliche Anstrengungen wie Schneeschippen auf jeden Fall vermeiden.
– Bei Temperaturen unter -9°C sollte körperliche Belastung im Freien am besten komplett vermieden werden.Herzspezialist und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung Prof. Thomas Meinertz rät außerdem: „Wenn Herzpatienten bei Minusgraden ins Freie gehen, sollten sie nach Möglichkeit einen Schal leicht über Nase und Mund legen, damit sie die vorgewärmte Luft vor den Minusgraden schützt.“
Weitere Tipps zur Vorbeugung von Herzanfällen bei Kälte finden Patientinnen und Patienten mit Herzerkrankungen auf der Internetseite der Deutschen Herzstiftung.
Dieser Artikel erschien 2017 zuerst bei so-gesund.com.
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